Bioadapter

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Endlich ist es soweit, “Der Bio-Adapter” erscheint als CD/DVD und gleichzeitig als Handlung für Sprecher, Musiker, Elektronik, Bühne und Licht.

Der Bio-Adapter (Fragment aus Oswald Wieners 1969 erschienenem Roman “Die Verbesserung von Mitteleuropa”) ist eine umfassende Weltmaschine, die jedem eine andere, auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Welt simuliert, unter Umgehung von Sprache und Sinnesorganen. Ein maschinelles Nirwana als Alternative und zugleich Analogon zum ebenfalls maschinellen Schattenreich durchrationalisierter, programmierter ‚Wirklichkeit’. “der bio-adapter bietet in seinen grundzügen die meines erachtens erste diskutable skizze einer vollständigen lösung aller welt-probleme. er ist die chance unseres jahrhunderts: befreiung von philosophie durch technik.” Oswald Wiener Am 24. Okt., im Qbus in Uster, feiern wir CD-Taufe und Premiere zugleich. Es würde mich freuen, Euch dort zu begegnen.

Für nähere Informationen siehe auch www.karleinkarl.ch.

Zu Oswald Wiener höre: 2:3 – Oswald Wiener zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Nils Röller und Klaus Sander. Audio-CD, 73 Minuten. Mit Originalbeiträgen von H.C. Artmann, Franz Josef Czernin, Ingrid Wiener & Valie Export, Gerhard Rühm, Ira G. Wool, Michel Würthle, Mario Subassis, Mouse on Mars, Nihilist Spasm Band, Attersee, Rosa Pock, Rolf Graf, Thomas Brinkmann, Marcus Schmickler, Wolfgang Müller, John Henry Nyenhuis und Oswald Wiener., Köln: supposé 2000, und siehe auch:

Nils Röller: Ahabs Steuer Berlin: Merve, 2005. (Dazu Eckhard Fürlus in Tuxamoon): “Daß Oswald Wiener sich zu Kapitän Ahab verhält wie Dieter Roth zu Ismael, macht Nils Röller an einer Textpassage deutlich: „Oswald Wiener wirkt wie eine Verkörperung der künstlichen Figur Ahabs unter den Bedingungen der frühen sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Wie Ahab drängt der gelehrte Dichter darauf, Grenzen zu überschreiten und die ‘weiße Wand’, das Gefängnis des Bewusstseins zu durchstoßen. Er durchstürmt die ‘Zeichenmeere’ der neu entstehenden Computer- und Kognitionswissenschaften, um herauszufinden, wer und was seinem Denken Grenzen setzt und seine Beschränktheit wahrnehmbar werden lässt. Der mit ihm befreundete Künstler Dieter Roth unterbietet mit seinem naiven ‘Jugenstil des Erkennens’ und den ‘Versuche(n) in Scheiße’ die gedanklichen Elaborationen Wieners und lässt sie ins Leere laufen. Um das Schaffen des Künstlers Dieter Roth zu charakterisieren, der alle zu seinen Lebzeiten verfügbaren Ausdruckstechniken einsetzt und implodieren lässt, bietet sich die Figur Ismaels an, der im Unterschied zu Ahab Wiener im Binnenbereich, im Gefängnis des Bewusstseins rumort, und dafür Sorge trägt, dass der ‘Unsinn nicht verloren geht’, der den Schimmel kultiviert, aber ismaelitisch nicht versucht, die Wände des Gefängnisses zu durchstoßen. Im Unterschied zu Olson loten Roth und Wiener die epistemischen Chancen der technisch bedingten Ausdrucksformen und Maschinen aus.“ (S. 22).